Die Uhr läuft allmählich ab. Das ideale Gebiet für die stark bedrohten Offenlandarten wird immer mehr zum Negativen verändert. Der Verlust beträgt seit den 70 Jahren etwa 60%. Tendenz weiter fallend.

Die Bagger sind schon aufgefahren. Es sind nur noch wenige Wochen bis zur vollständigen Entwertung. Flussregenpfeifer und co werden nur noch in den Nachbargrundstücken zur Vermehrung gelangen.

Auch auf dem obigen Bild ist die Vernichtung der wertvollen Rohböden für die Vögel der Agrarlandschaft in vollem Gange.

Einigermassen natürliche Vegetation hat sich auf diesem Gelände seit drei Jahren entwickelt. Heute gab es dort eine Trupp Stieglitze zu sehen (etwa 20).

 

In den Wassserpfützen finden sich seltenen Libellen, wie die Schwarze Heidelibelle und die Kleine Pechlibelle.

Bei Bauarbeiten im Gewerbegebiet Mönchhof wurden Hügel aufgeschüttet ( siehe Bild unten). Anschließend kam es zur Entnahme von Material, es entstand eine Steilwand.

Diese wurde sofort von Uferschwalben angenommen.

Inzwischen ist das leider Geschichte, denn die Hügel wurden abgetragen und an einer anderen Stelle neu errichtet, siehe Bild oben. Jedoch fehlt der Steilbereich, der ist aber notwendig, damit die Tiere ihre Brutröhren graben. Argument gegen einen Steilbereich: Glatte und steile Wände dürfen wegen dem Unfallschutz nicht sein.

Ein Schild mit der Aufschrift Baustelle......würde vielleicht helfen, oder aber das Zauberwort Kunst, denn Künstler dürfen fast alles!

Uferschwalbenhügel
Uferschwalbenhügel

Der Uferschwalbenhügel (Bild links) existiert leider nicht mehr. Laut Artenschutzgesetz ist dieser Nistplatz, weil jährlich immer wieder besiedelt, auch im Winterhalbjahr geschützt, siehe Informatonsdienst Umweltrecht (IDUR), was leider in der Praxis nur geringe Bedeutung hat. Das Material wurde inzwischen abgefahren, der Brutplatz vernichtet. Schlimm nur: Es interessiert kaum..

Flußregenpfeifer lieben feuchte Ufer
Flußregenpfeifer lieben feuchte Ufer

Was der Fraport auch nach vielen Jahren nicht gelungen ist, obwohl für den Erhalt des Flußregenpfeifers zuständig und für die Beobachtung der Brutplatzannahme wichtig, ein Futterstelle zu installieren.

 

 

Eine Nasszelle" für den Kreuzkrötenlaich zu installieren, schaffte die Ortsgruppe des BUND Rüsselsheim/Raunheim in einer mehrstündigen Aktion. Dort kann nun auch der Flussregenpfeifer beobachtet werden.

Kaulquappen der Kreuzkröte in der Mitte
Kaulquappen der Kreuzkröte in der Mitte

Der zu erwartende Nebeneffekt stellte sich nach dem zweiten Regenereignis ein:

die Kreuzkröte. Auch für diese Art ist die Fraport als Eigentümer der Fläche verantwortlich. Die Naturschützer freuen sich daher über das Ergebnis ihres gelungenen Beitrags.

Die ansich großzügig dimensionierte Schutzfläche für den Flussregenpfeifer (Frp) wird leider durch Segmentierungmaßnahmen um ihren Wert gebracht. Das grüne und noch flache Distelfeld am rechten Rand ist im Sommer geeignet für Stieglitze, Neuntöter, Bluthänfling, Grauammer und Dorngrasmücke. Frp mögen so einen Bewuchs leider nicht. Wenn Sie dieses Bild mit dem unten stehenden vergeichen, werden Sie wissen, was gemeint ist.

Die obige Aufnahme stammt aus dem nördlichen Bereich der Gemeinde Trebur (Hessen).

Dort sind neben dem Flussregenpfeifer auch Kiebitz, Wechsel- und Kreuzkröten zu finden.

Wenn sich Flächen für den Flussregenpfeifer als geeignet darstellen, dann ist auch schnell Erfolg sichbar, nämlich ein Gelege mit vier Eiern. Sehen Sie die?